Autodefensa

Die katalanische Indie-Serie Autodefensa ist ein innovativer Gegenentwurf zu den hochbudgetierten Produktionen der gegenwärtigen Serienlandschaft. Vergleichbar mit brillanten, unabhängigen Produktionen wie „Fleabag“ hat die Serie eine originelle Stimme, die aus Theater, Literatur, Musik und Kunst stammt. Im Zentrum steht das faszinierende Porträt zweier junger Frauen, die ihre eigenen Limits ausloten. Die Grenzüberschreitung – emotional, moralisch, sexuell und gesellschaftlich – steht im Mittelpunkt der Episoden, die dem Leben der beiden Protagonistinnen folgen. Die Serie pendelt zwischen ironischen Anspielungen auf die Konstruktion und Schichtung von Identitäten einerseits und der offenherzigen Erkundung von Geschlechterrollen, Consent, psychischer Gesundheit, Sex und Selbstmedikation andererseits. Dabei hat die Serie keine Lust, sich in das Erbe von „Sex and the City“ oder einer weiteren Coming-Of-Age-Geschichte zu stellen, sondern offeriert mit der autobiografisch geprägten Verletzlichkeit ihres Casts eine ganz neue Lesart. Jede Episode gibt einer anderen schillernden Persönlichkeit in Barcelona das Rampenlicht – vier der Folgen besuchen das Reeperbahn Festival samt ihrer kreativen Macherinnen Berta Prieto und Belén Berenys, die im Anschluss an das Screening im Rahmen eines Q & A zu ihrem Werk befragt werden.