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Kurzfilm Festival Hamburg

LAB 3: Hamburg, Sex Work

Vergangenes Jahr widmeten sich die Hamburger Positionen dem Thema »Arbeit« gewidmet, ein anderes Sonderprogramm der filmischen »Lust«. Das Publikum befand beide für sehenswert, und da der Zwang zu ständiger Innovation selten Spannendes geschweige denn Signifikantes produziert, geht es dieses Jahr um nichts Geringeres als »Sexarbeit«.

Auch ohne rote Fenster-Laternen ist die Reeperbahn wohl das bekannteste Rotlichtviertel Deutschlands. Berüchtigt ist vor allem die Herbertstraße, an beiden Enden abgesperrt mit hohen Toren. Nur wenige wissen, dass diese von den Nazis eingerichtet wurden, um Sexarbeit zu kontrollieren. Heute preist die Hamburger Stadtvermarktung das unvergleichliche Nachtleben auf der Reeperbahn. Bordelle, Stripclubs und Pornokinos finden keinerlei Erwähnung. Kaum verwunderlich, setzt die Stadt doch alles daran, das Viertel zu sterilisieren.

Was die filmische Darstellung von Sexarbeit betrifft, ist diese weithin mit Klischees überfrachtet. So wird der männliche Blick befriedigt und die sex- und frauenfeindliche Ordnung der bürgerlich-patriarchalen Gesellschaft abgesichert. In Pornofilmen wiederum sind die Performer:innen so offensichtlich in ihrer Profession zu sehen, dass der Anblick von Sex den Blick für ihre Arbeit verschleiert.

Die Hamburger Positionen sind der Versuch, eine andere Wahrnehmung von Sexarbeit zu kreieren. Sie wollen keine Wahrheit enthüllen. Vielmehr sind die Programme ein betörender Zaubertrunk zur Ermutigung von Sinn und Sinnlichkeit.

Kuratiert von Mara Marxsen

Kurzfilme; Deutsche Fassung mit englischen Untertiteln
Deutschland 2024
71 Min.

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